Weihnachtspackerl. Eine Zeit voller Zauber.

Mein Name ist Stefanie und ich bin sozusagen eine gute Freundin der DeutschAkademie. In diesem Weihnachtspackerl möchte auch ich meine Gedanken zu Weihnachten mit euch teilen.

Weihnachten und die Adventszeit sind für mich wie ein Zauber. Ich liebe diese Zeit.

Weihnachtspackerl VIER

Draußen wird es kalt und dunkel. Drinnen dafür umso wärmer und gemütlicher. Es gibt nichts Schöneres, als nach einem Winterspaziergang einen heißen Tee zu trinken und sich warm einzupacken.

Vor allem in meiner Kindheit war diese Zeit etwas ganz besonderes. Ich bin am Land auf einem Bauernhof in der Steiermark aufgewachsen, gemeinsam mit meinen Eltern, Geschwistern und meiner Oma. Meistens hatte es im Dezember sehr viel Schnee und es war wirklich kalt. Trotzdem waren ich und meine Geschwister viel im Freien, wir haben im Schnee gespielt und haben versucht auf unseren Wiesen Schi zu fahren.

Landschaftsbild Steiermark

Sehr wichtig waren für meine Familie auch immer die Brauchtümer und Traditionen an den einzelnen Feiertagen dieser Zeit. Auch für uns Kinder waren sie von großer Bedeutung und zusätzlich haben sie die Zeit bis Weihnachten verkürzt. Alleine das tägliche Anzünden einer Kerze am Adventskranz am Abend, bis endlich alle vier Kerzen leuchteten und strahlten. Dabei wurden immer Weihnachtslieder gesungen. Im Advent wurden Kekse gebacken, das Haus geschmückt, dazu wird auf jedes Bild das an der Wand hängt ein kleiner Tannenzweig gesteckt, die Krippe wurde aufgebaut. Immer öfters stand man vor verschlossenen Türen oder es verschwand ganz schnell etwas vom Tisch wenn man ein Zimmer betrat. Im ganzen Haus herrschte eine geheimnisvolle, aufgeregte Stimmung. Und es duftete köstlich nach Lebkuchen und Weihrauch.

Dann war es endlich Zeit für das Christkind. Der 24. Dezember war da, das letzte Türchen am Adventkalender durfte geöffnet werden. Das Haus war erfüllt mir Vorfreude. Am Nachmittag begannen dann die Vorbereitungen für den Abend. Gegen fünf Uhr am Abend fuhr unser Papa mit uns Kindern zum Friedhof um auch beim Grab unseres Opas einen kleinen Christbaum mit ein paar Kerzen aufzustellen. Wir blieben so lange im Dorf bis die Weihnachtsbeleuchtung im Dorf eingeschaltet wurde.

Wieder zuhause gingen wir alle gemeinsam in den Stall, die Tiere müssen ja auch zu Weihnachten versorgt werden. Die Aufgabe von uns Kindern war es den Stall auszukehren und aufzuräumen. Wir machten das mit voller Hingabe, vor allem da man sich erzählt, dass in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember um Mitternacht Tiere die menschliche Sprache können.

In der Zwischenzeit kamen noch drei Tanten und ein Cousin, die Weihnachten noch heute bei uns feiern. Während wir im Stall waren, beobachteten wir immer was im Haus vor sich ging, plötzlich waren die Vorhänge zu gezogen und dann war auf einmal das Licht aus. Dann wussten wir, dass das Christkind da war. Bevor wir zurück ins Haus gingen, war noch Zeit „Rauchen“ zu gehen. Ein Brauch den es zu den Rauhnächten gibt. Dabei geht man mit einem Gefäß mit Kohle und Weihrauch und einem Glas mit Weihwasser durch Haus und Hof.

Im Haus warteten wir dann so lange auf der Stiege, bis das Glöckchen klingelte. Dann stürmten wir Kinder zum Christbaum und es war jedes Jahr der Schönste den wir je gesehen hatten. Der perfekte Moment. Bevor wir jedoch Geschenke auspacken durften wurde gebetet, gesungen und das Weihnachtsevangelium vorgelesen. Das Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ war der Höhepunkt. Danach wurden die Geschenke ausgepackt und ganz traditionell eine Reissuppe gegessen.

Auch heute feiern wir Weihnachten noch gemeinsam mit all diesen Traditionen. Mit den Jahren sind auch ein paar neue Traditionen dazugekommen.

Ich denke, es sind die vielen Kleinigkeiten, die mich jedes Jahr wieder verzaubern – die Weihnachtslieder, die Kekse, der Schnee und die vielen unglaublich schönen Erinnerungen.

Ich wünsche auch euch allen eine wunderschöne Adventszeit und 

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN!