Interview mit Pascal Pätow

Gründer der DeutschAkademie

(2015)

Karriere an einer Sprachschule?

Ja, an der DeutschAkademie auf jeden Fall. Wir sind eine große Sprachschule und ideal für Menschen, die gerne organisieren, viel Empathie für andere haben, ein abwechslungsreiches Aufgabengebiet in einem internationalen Kontext suchen und mehr machen wollen…

Hört sich gut an…!

Ja, wer gerne mit jungen Menschen aus aller Welt zu tun hat, ist bei uns gut aufgehoben. Da kann man ziemlich viel Leidenschaft für den Job entwickeln. Schließlich ist „Mit Spaß zum Erfolg!“ unser Motto seit 1999. Eine gewisse Stressresistenz sollte aber vorhanden sein, weil jeder Tag anders ist. Auch der Umgang mit unseren Trainer:innen macht Freude, weil sie freundliche und kommunikative Menschen sind, die ihren Job mit Engagement machen. Eine wertschätzende Atmosphäre im Team ist uns wichtig.

 

Wie könnte so eine Karriere aussehen?

Man kann beispielsweise in der Kundenberatung anfangen. Dort werden unsere Teilnehmer:innen beraten und Einstufungstests gemacht. Als Kundenberater:in hat man jeden Tag mit neuen Teilnehmer:innen aber auch mit wiederkehrenden Kund:innen zu tun. Im Kundengespräch finden wir die Bedürfnisse des Einzelnen heraus und bieten die beste Lösung an. Außerdem bleiben wir mit den Teilnehmer:innen im Kontakt, um zu erfahren, ob wir ihnen auch das Richtige angeboten haben und um eventuell andere Lösungen anzubieten. Das ist eine ideale Position für eine kommunikative Person, die sich auf andere gut einstellen kann und der es vom ganzen Herzen wichtig ist, ihrem Gegenüber zu helfen und zu unterstützen.

Nach erfolgreicher Einarbeitung gibt es die Möglichkeit mehr Aufgaben zu übernehmen, die entweder typisch für eine Sprachschule sind – so wie die Unterkunftsorganisation – oder generell in jedem Unternehmen anfallen (vorbereitende Buchhaltung, Einkauf,…). Danach gibt es die Möglichkeit, Mitarbeiter:innen für neue Aufgaben einzuarbeiten oder sich als Frontoffice- oder Backoffice-Manager:in weiterzuentwickeln und Führungsaufgaben zu übernehmen.

Das heißt an der DeutschAkademie ist jeder karriereorientiert?

Bei uns sollte man eher mehr machen und sich entwickeln wollen, weil wir eine wachsende Organisation sind, die sich entwickelt und verändert. Unsere Kundenberatung z.B. ist eine sehr hochwertige und fordernde Aufgabe, die viel Empathie und Genauigkeit erfordert. Ob ein/e Mitarbeiter:in in der Sprachschule mehr machen möchte, merkt man aber auch schnell im Dialog und im Team. Da gibt es dann jemanden, der mehr Verantwortung übernimmt, sich engagiert oder die Kolleg:innen unterstützt – damit sie besser ihre Aufgaben erledigen können – Verbesserungen macht und über den Tellerrand hinausschaut, um globaler zu handeln und den Erwartungen nicht nur entspricht sondern diese auch übertrifft.

Und wer wird Sprachschuldirektor:in?

Generell entscheiden wir uns für Mitarbeiter:innen, die Führungserfahrung erworben haben, am liebsten aus der DeutschAkademie selbst. Momentan ist nur ein einziger Sprachschuldirektor nicht aus den eigenen Reihen. Wir lieben es, Menschen dabei zu helfen, sich weiterzuentwickeln und ich finde es großartig zu sehen, wie gut das  manchmal klappt.

Warum nur manchmal?

Naja, eine Garantie, dass es klappt, gibt es nicht. Ich denke, dass die Kundenberatung manchmal unterschätzt wird. Dafür muss man viele Kompetenzen mitbringen und die Kundenberatung ist einfach die Basis – zumindest im Kursbüro – unserer Arbeit.

Was ist Ihre Rolle?

Ich habe eine beratende Rolle für unsere Führungskräfte oder unterstütze einen Standort bei außergewöhnlichem Arbeitsanfall, dann bin ich auch sehr gerne operativ tätig. Diesen Part übernimmt gelegentlich auch meine Frau, die sich aber generell um den Standort in München kümmert. Mein Job ist eigentlich die Organisation gemeinsam mit unseren Führungskräften weiter auszubauen, das heißt Strukturen aufzubauen, um Engpässe zu überbrücken und die Organisation effektiver zu gestalten. Zusätzlich ist es mir besonders wichtig eine Kultur zu etablieren, die herausragende Leistung anerkennt und Mitarbeiter:innen die Möglichkeit gibt, diese überhaupt zu vollbringen.

Wie gehen Sie da vor, um Talente zu fördern und Leistung zu ermöglichen?

Jobrotation ermöglicht uns Mitarbeiter:innen neue Aufgaben zu übergeben, neue Bereiche auszuprobieren und bestehende Prozesse zu optimieren. Das gibt den Mitarbeiter:innen die Chance mehrere Bereiche kennenzulernen und im Dialog mit ihnen festzustellen: Das ist mein Bereich, hier übernehme ich die Verantwortung und setze neue Standards, die dann für alle Standorte – nicht nur für Wien – gelten.

Wie sind Sie eigentlich zum Unternehmer geworden?

Ich war schon früh unternehmerisch tätig. Mein erstes Unternehmen gründete ich in Frankreich mit 17. Da musste mich mein Vater begleiten, da ich nicht volljährig war!

Danach kamen noch viele andere Ideen. Auch eine Sprachschule gab es mal, die „Ecole Voltaire“ in Wien, viel im Bereich erneuerbare Energien, Spirituosen aus Frankreich, Anzüge aus Ungarn. Aber das Umfeld der DeutschAkademie hat mir am besten gefallen: Die ganze Welt versammelt an einem Ort, alles kommunikative Menschen, die in ihrem Leben noch sehr viel vorhaben und denen man ein tolles Produkt anbieten kann, das nur von der eigenen Leistung abhängt, von den Mitarbeiter:innen und unseren Lehrer:innen.

Welche Herausforderungen gab es?

Viele, besonders am Anfang. Da weiß man nie, ob man den nächsten Monat überleben wird und die Miete bezahlen kann. Das ist schon hart und viel Arbeit aber es macht wahnsinnig viel Spaß. Dann sind wir schnell gewachsen und da macht man auch Fehler, die man wieder ausbügeln muss. Oder am Anfang ist nicht alles so professionell organisiert, wie man das eigentlich gerne hätte.
Als Unternehmer erlebt man viele Herausforderungen und Langeweile kennt man nicht. Aber da muss man bereit sein, mehrmals auf die Nase zu fallen. Da waren meine vorherigen unternehmerischen Erfahrungen wertvoll.

Und was haben Sie noch für Pläne?

Im Bereich der DeutschAkademie habe ich noch viel vor wie den Aufbau von neuen Standorten oder den Ausbau der vorhandenen Standorte. Ein Thema finde ich besonders spannend: Mitarbeiter:innen entwickeln, Verantwortung übergeben und sehen, wie sich Leidenschaft und Spaß an der Arbeit entwickeln, sich der Erfolg einstellt und der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin sich mit seiner/ihrer Aufgabe ganz identifiziert und sich um sein eigenes „Baby“ kümmert. So etwas lässt mein Herz höher schlagen, genauso, wenn sich Teilnehmer:innen bei uns bedanken, dass es uns gibt!

Wir wollen weiterhin an der Spitze bleiben, da sind Differenzierung und Engagement wichtig. Wir bleiben weiterhin mit Herz und Leidenschaft hinter unseren Deutschkursen, engagieren uns für die höchste Qualität und freuen uns schon auf die nächsten Herausforderungen. Wir sind bereit uns mehr anzustrengen, um unserem Kund:innen den größten Mehrwert zu geben. Wir leben in einer unglaublich spannenden Zeit und es ist schön, dass wir diese Möglichkeiten haben.

Ansonsten verfolge ich noch einige spannende Online-Projekte, die es Usern ermöglicht gratis Deutsch zu lernen. Gerade jetzt in Zeiten der Flüchtlingskrise können wir unseren Beitrag leisten. Wir arbeiten mit einem Team an Deutschlehrer:innen, Grafiker:innen, Designer:innen und Entwickler:innen, um jedem die deutsche Sprache kostenlos zugänglich zu machen.

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