Wienerisch – das andere Deutsch..

Böse Zungen behaupten, der Dialekt in Wien sei entstanden, weil die Menschen außerhalb des Königshofs die Adeligen imitieren wollten. Diese sprachen nämlich Französisch. Da die allgemeine Bevölkerung diese Sprache aber nicht sprechen konnte, haben sie angefangen, Deutsch mit einem französischen Akzent zu sprechen. So ist der Wiener Dialekt entstanden. Stimmt das wirklich? Nicht ganz!

Denn bereits das Keltische und das Gotische haben im Wienerischen Spuren hinterlassen. Aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen sind sogar noch bis heute Wörter erhalten. So z.B. die Leckereien Semmel und Krapfen. Im 16. Jahrhundert nannte man den Dialekt sogar „Neuhochdeutsch“.

Da Wien schon immer eine sehr internationale Stadt war, haben viele Sprachen den Dialekt beeinflusst, wie z.B. das Italienische, Ungarische und viele slawische Sprachen. Das Wort Tschick (Zigarette) kommt z.B. aus dem Italienischen „cicca“, der Ausdruck tam leschi (dort liegt er) aus dem Tschechischen und Maschekseitn aus dem Ungarischen, das die andere Seite oder Rückseite bezeichnet.

Und wie viele Wörter kennt ihr auf Wienerisch?

Hier eine kleine Leseprobe für euch! Ein Gedicht von Walter Bäck (aus dem Buch: Des Lebm is a Hochschaubahn):

Vom Radlfahrn…
Vom Radlfahrn
hab i a Herzerweiterung,
vom Tennisspüln a Musklentzündung,
vom Schifahrn hinige Knia
und vom Zeltln Rheumatismus.
Waunn i beim Schwimman dersoffn war,
kenntat i dir gar net sagn, wia gsund der Spurt ist!

Welche Wörter könnt ihr erkennen? Viel Spaß, euer DeutschAkademie Team 😉

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